Montag, 2. Juli 2018

Die erste Lebenswoche des Maikaters

Geburt, 04. Mai 2018, 1. Lebenstag, Freitag:

Wer noch einmal den Geburtsbericht nachlesen möchte, bitte HIER entlang.
Nachdem wir aus dem Kreißsaal in unser Zimmer umgezogen sind, liegst du nun in deinem eigenen Bettchen.
Der Papa verabschiedet sich nach Hause und nimmt gleich noch unsere Geschenke aus dem Krankenhaus mit. Unter anderem gab es ein großes Kapuzenhandtuch und ein Schnuffeltier.
Ich soll nun alle 3 Stunden anlegen und genau das mache ich gegen 8 Uhr als die Schwester deinen Blutzucker messen kommt. Der ist leider unterirrdisch schlecht (1,4 mmol/l). :(
Sofort wird die Kinderärztin angerufen, die auch gefühlt sofort neben unserem Bett steht und dich aus meinen Armen entgegen nimmt. Wenig Zeit für Erklärungen, es muss gehandelt werden. Jetzt ist wirklich keine Zeit mehr für Diskussionen. In einer Stunde dürfte ich zu dir kommen.
Buff, das saß. Und ich habe nicht mal wirklich Zeit, darüber nachzudenken. Schon werde ich in ein anderes Zimmer verlegt. In diesem liegt eine andere Mutti, deren Kind auch auf der Neonatologie liegt. Deswegen werden wir beide auch zusammengelegt. Weil wir beide kinderlos sind.
Macht irgendwie auch Sinn, wirkt aber erstmal sehr bedrückend.
Viertel zehn mache ich mich auf den Weg zur Kinderstation. Ich muss mir erst einmal den Weg beschreiben lassen. Eine Etage höher und vorher noch über die Gynäkologie muss man da gehen. Etwas gewöhnungsbedürftig. Und für mich so kurz nach der Geburt auch nicht unanstrengend - immerhin habe ich vor nicht mal 6 Stunden entbunden.
Auf der Kinderstation angekommen, werde ich direkt weiter in das Neonatologie-Zimmer geleitet. Und da liegt er, unser kleiner Maikater. Mitten im Inkubator. Mit einer Flexüle im rechten Arm und bis auf die Windel völlig nackig. Was für ein Anblick.
Ich bin ganz stark und tapfer. Aber als die Ärztin dazu kommt und mir erläutert, was alles gemacht werden musste und wie es unserem kleinen Mann gerade geht, kommen mir dann doch die Tränen. Ich kann es nicht zurück halten. Es muss einfach sein.
Er sieht so klein und hilflos aus. Ja, er ist ja auch klein. Aber so wirkt er noch viel kleiner.
Ich sitze gute anderthalb Stunden bei unserem Kind. Am liebsten würde ich ihn gar nicht allein lassen. Aber ich muss etwas zu Mittag essen und außerdem muss ich mich auch ausruhen. Ich merke nun doch, dass ich etwas Ruhe brauche.

Mit meiner Zimmernachbarin verstehe ich mich zum Glück recht gut und ich versuche sie zu unterstützen, wo ich kann. Sie hat am Tag zuvor per Kaiserschnitt entbunden und ist demzufolge heute noch sehr gehandicapt. Am Morgen war sie das erste Mal aufgestanden und ins Bad gegangen. Ihren kleinen Sohn hat sie nur kurz am Vortag gesehen. Das macht ihr deutlich zu schaffen.
Aber am Nachmittag kommt ihr Mann und sie kann gemeinsam mit ihm nach oben zu ihrem Kind gehen, bzw. wird sie von ihm im Rollstuhl gefahren.
Kurz danach kommt auch mein Mann und wir machen uns gemeinsam auf den Weg zu unserem kleinen Kämpfer. Mein Papa ist auch mitgekommen, darf allerdings nicht mit auf die Neo. Nur die Eltern der Kinder können die Kleinen besuchen. Dafür aber immer, egal um welche Uhrzeit.

Die Ärztin ist echt eine tolle, sie erklärt auch meinem Mann noch mal, was genau los war und wie es nun weitergeht. Ich bin jetzt schon begeistert von ihr.
Ich verstehe durch meinen Beruf deutlich mehr von dem, was da vor sich geht und übersetze das Nötige meinem Mann.
Am Liebstens würden wir unseren Maikater direkt mitnehmen bzw. zumindest auf den Arm nehmen. Aber das ist heute leider noch nicht möglich. Er muss sich nun erst einmal erholen. Braucht die Wärme und vor allem die Infusionen. Er bekommt Glucose und noch ein wenig Flüssigkeit. Nahrung erhält er heute nicht mehr, da er heute Morgen stark erbrochen hat.
Es fällt schwer, ihn so allein im Inkubator auf der Kinder-Intensivstation zurück zu lassen...

Meine Zimmernachbarin und ich pumpen regelmäßig gemeinsam ab, um unsere Milchproduktion anzuregen und die wichtige Vormilch zu unseren Kindern mitnehmen zu können. Das ist ein weiterer Vorteil unseres Zusammenliegens.

2. Lebenstag, 05. Mai 2018, Samstag:

Gegen 9 Uhr kommt mein Mann und wir machen uns auf den Weg zur Neonatologie.
Die Flexüle war in der Nacht am rechten Arm kaputt gegangen und so hast der kleine Mann nun eine neue am linken Arm.
Wir dürfen ihn heute aus seinem Inkubator rausnehmen. Was freuen wir uns. Allerdings mache ich all das. Mein Mann ist hierbei erstmal nur Zuschauer. Aber das ist okay für ihn. Er hat vor der Zartheit noch echten Respekt. Ich zwar auch, aber ich kenne es ja nicht anders. Ich hatte noch nie ein größeres Kind zum Versorgen in der Hand.
Ich wiege unseren Maikater und er bekommt eine neue Windel. Sein heutiges Gewicht: 2335g! Also hat er nur 25 g abgenommen. Das klingt doch schon mal gut.
Ich wickle ihn in ein Handtuch und darf mich dann mit dem kleinen Bündel auf einen bequemen Still-Stuhl setzen und einfach nur kuscheln. Was tut das gut!

Zum Mittagessen kommt mich eine liebe Kollegin besuchen. Was freue ich mich!
Und sie hat auch noch Geschenke für unseren Maikater mitgebracht. Darüber freue ich mich umso mehr. Denn sie hat als Alleinerziehende leider immer zu wenig Geld übrig.
Aber seht selbst, was es Schönes von ihr gab:

eine schöne Tüte - mit noch schönerem Inhalt

Schnuller in der Box und ein wundervolles Wärmekissen


Am Nachmittag besuche ich unseren kleinen Mann erneut. Ich nehme die abgepumpte Milch mit hoch und kann sie ihm per Flasche geben. Außerdem bekommt er noch Flaschennahrung, denn im Moment habe ich noch nicht so viel Milch, als das es für eine Mahlzeit reichen würde. So bekommt er aber wenigstens das wichtige Kolostrum von mir.
Ich gehe auch am Abend noch einmal zu ihm. Allerdings ist mir die 23 Uhr Fütterung dann doch etwas zu viel. Immerhin habe ich gestern erst entbunden.
Zwischendurch auch immer noch das Abpumpen im Zimmer und etwas Essen muss man ja auch noch. Ich merke, wie es mich schlaucht. Und ich merke heute deutlich, wie geschafft ich bin.
Auf der Neo gibt es auch nur Stühle, da kann man sich nicht mal hinlegen. Sonst würde ich auch länger oben bleiben. Aber die Narbe macht mir hin und wieder doch zu schaffen und so muss ich mich auch immer wieder hinlegen und der Narbe Ruhe gönnen.
Und ich habe auch einen Muskelkater im Popo. Wahnsinn, wie das wehtut. Als wäre ich Fahrrad gefahren.

Meine Eltern kommen mich am Nachmittag besuchen. Müssen sich aber weiterhin mit Fotos von dir und meinen Erzählungen begnügen.

Heute ist körperlich mein Mimimi-Tag. Ich bin wirklich fertig. Mein Körper meldet sich und verkündet, dass die Geburt erst einen Tag zurück liegt und er nun Schonung benötigt.
Dafür geht es meiner Zimmernachbarin heute schon deutlich besser und sie ist auch schneller unterwegs als ich. Und das zu Fuß! Sie läuft heute die Strecke bis zur Neo ohne Rollstuhl als Backup. Sie möchte es wirklich schaffen. Und das tut sie.

3. Lebenstag, 06. Mai 2018, Sonntag:

Die Nacht habe ich wieder abgepumpt.
Und am Morgen warte ich auf meinen Mann, damit wir zu unserem Maikater gehen können.
Heute darf ich den kleinen Mann das erste Mal Baden und danach auch das erste Mal anlegen und Stillen. Juchu!
Davor gibt es aber wieder ein Gewicht: 2320g. Somit hast du nun insgesamt 40g abgenommen. Das ist ja alles noch relativ gut.
Eine Flexüle hast du jetzt gar nicht mehr. Die ist in der Nacht erneut kaputt gegangen. Die Schwester ist recht zuversichtlicht, dass du sie eigentlich gar nicht mehr brauchst. Und da heute Sonntag ist, wird die Visite auch erst später stattfinden und etwas kleiner ausfallen. Ich werde also erst im Laufe des Tages erfahren, ob du eine neue bekommen hast.
Ich darf dich nun das erste Mal baden! Was für ein Erlebnis. Für dich, wie auch für mich. Du findest es nicht so wirklich toll und weinst recht ordentlich. Mein Mann hat das ganze in Bildern festgehalten.
Und dann bekommst du meine Brust. Bisher habe ich immer noch keinen Milcheinschuss und somit kommt recht wenig. Daher müssen wir wieder zufüttern. Aber das ist okay. Ich bin mächtig stolz darauf, wie gut du das alles machst. Auch der Wechsel zwischen Brust und Flasche ist kein Problem für dich!

Deine andere Oma (Meine liebe Schwiegermutti) kommt mich besuchen. Leider nur ganz kurz, da sie sehr erkältet ist, und mich und meine Zimmernachbarin nicht anstecken möchte. Sie steht nur kurz an der Tür und sagt Hallo. (Zumindest gefühlt, sie war ein klein wenig länger da, aber eben nicht soo lange.)

Am Abend wurdest du in ein Wärmebettchen umgelegt. Kein Inkubator mehr nötig. Die Infusionen brauchst du jetzt auch nicht mehr - die Schwester vom Frühdienst hatte also Recht und hat das auch so mit der Ärztin besprochen. Daher nun nur noch etwas Wärme für dich. Ab jetzt werde ich jedes Mal vor der Mahlzeit deine Temperatur messen, damit wir wissen, dass du sie halten kannst.
Deine Blutzuckerwerte sind nun auch recht stabil. Die Schwestern messen vor jeder Mahlzeit.
Abends gab es sogar schon 30 g zum Stillen und vor der Nachtrunde hast du 15 g geschafft. Wahnsinn. (Ich habe immer noch keinen Milcheinschuss!)
Diese Nacht bin ich gegen 0 Uhr mit dir verabredet. Also schnell schlafen.
Immerhin brauche ich nun nicht mehr Abpumpen. Du trinkst echt gut.

Heute war mein psychischer Mimimi-Tag. Aber kein Wunder. Der dritte Tag ist ja eh so ein bisschen der Baby-Blues-Tag. Und dann kommt noch hinzu, dass du nicht da bist. Da kann man sich auch nicht wohl fühlen! Aber es ist okay. Ich weiß ja, dass du in guten Händen bist!

4. Lebenstag, 07. Mai 2018, Montag:

In der Nacht bekomme ich einen ordentlichen Milcheinschuss. Meine Br*ste schmerzen. Aber immerhin kannst du nun 30 g (nachts um 3) und 70 g (morgens um 7) trinken.
Der kleine Mann hat in dieser Nacht seinen Hörtest bestanden! Yippie!

Ich rufe bei meiner Frauenärztin an, um den für heute geplanten Termin abzusagen. "Ja, herzlichen Glückwunsch, ich habe die Benachrichtigung gerade aus dem Briefkasten genommen." Wie bitte? So schnell war die Post da? Das ist ja krass. Hätte ich mir den Anruf ja fast sparen können.

Ab heute Nachmittag bin ich nur noch Begleitperson. Durch das Stillen ist es zwingend notwenig, dass ich da bleibe. (Und ich würde auch nie ohne mein Kind nach Hause gehen, selbst wenn es mit dem Stillen nicht so klappen würde.) Aber mein Krankenhausaufenthalt wäre hier nun abgeschlossen. Bei der Abschlussuntersuchung ist auch alles in Ordnung. Meine Narbe verheilt gut. Hin und wieder merke ich sie zwar noch. Aber meistens habe ich mich dann auch überanstrengt.
Meine Zimmernachbarin geht heute nach Hause. Für sie endet auch der Krankenhausaufenthalt (einen Tag später wegen des Kaiserschnittes) und sie möchte zu Hause für ihre große Tochter da sein und tagsüber kommt ist sie für ihren kleinen Mann da. Somit bin ich nun allein im Zimmer. Das soll sich zum Glück auch bis zum Ende unseres Aufenthaltes nicht mehr ändern.

Dein Papa kommt heute am Nachmittag zu Besuch. Wir genießen die Zeit mit dir sehr!
Deine Gewichtskontrolle ergibt heute übrigens 2365g. Also hast du dein Geburtsgewicht nun sogar schon wieder überholt! Yeah!
Du trinkst weiter ordentlich! Und ab heute brauchen wir auch nicht mehr zufüttern. Es reicht tatsächlich aus! Zwischen 45 und 70 g pro Mahlzeit!
Gebadet habe ich dich auch wieder. Ab jetzt hast du jeden Tag auf der Neonatologie geplanscht. Und du findest es auch nicht mehr ganz so schlimm.

5. Lebenstag, 08. Mai 2018, Dienstag:

Mein Mann kommt heute wieder am Morgen. Und er hält nun endlich zum ersten Mal unseren Kleinen im Arm! Was ist er stolz! Und dieses kleine Bündel wirkt gleich noch etwas kleiner.
Obwohl er natürlich weiterhin schön zugenommen hat: 2380g!
Die Ärztin macht den kompletten Ultraschall der U2 und wir dürfen dir bzw. ihr dabei zusehen, und ich darf dich sogar bei der Hüft-Sono halten. Du machst das toll. Und alles ist in bester Ordnung!

Am Nachmittag sind ein Fotograf und eine Reporterin von der Zeitung da. Sie wollen ein Interview mit unserer Ärztin machen und dazu brauchen sie noch einen kleinen Patienten. Da unser junger Mann so unkompliziert ist, werden wir gefragt, ob sie ihn fotografieren dürfen. Dürfen sie.
Und da ich dann noch dazugerufen werde, lande ich am Ende mit auf dem Foto. Na mal sehen. Wir werden die Zeitung zugeschickt bekommen.

Und noch etwas später am Nachmittag bekomme ich Besuch von zwei lieben Freunden. Eine davon hat uns schon besucht, als ich im April wegen deiner schlechten Herztöne beim CTG im Krankenhaus lag. Damals war sie mit ihrem Sohn da. Nun kommt sie allein. Wir können schön quatschen. Auch wenn es natürlich schade ist, dass dich keiner besuchen kommen kann.

Und eventuell dürfen wir am Donnerstag nach Hause gehen. Das stellt uns deine Ärztin heute in Aussicht. Gestern hieß es noch "Ende der Woche". Heute klingt das ganze schon ein wenig anders (und optimistischer) und es wird von "Vatertags-Geschenk" gesprochen. Wir würden uns jedenfalls sehr freuen!

6. Lebenstag, 09. Mai 2018, Mittwoch:

Dein Papa ist wieder am Vormittag da. Leider nur kurz, weil wir noch Pakete erwarten. Es kommt ein Sterilisator und noch eine Wärmelampe. Letzteres haben wir gedacht, werden wir gar nicht benötigen, es ist ja bald Sommer. Aber aufgrund deines geringen Gewichts und der Problematik mit Temperatur halten können, haben wir uns dann doch noch schnell einen bestellt. Gerade nach dem Baden wird es so auch besser sein.
Aber das mit der Temperatur halten klappt super!

Du trinkst weiterhin wie ein Weltmeister! Und zugenommen hast du dadurch auch ordentlich: 2425g!
Weil du das alles so toll machst und dein Papa und deine Mama so einen guten Eindruck bei deiner Ärztin hinterlassen haben, dürfen wir wirklich morgen nach Hause gehen. Wie krass!
Wir haben uns als Backup dafür entschieden, am Samstag noch einmal zum Wiegen ins Krankenhaus zu fahren. Damit die Ärztin noch einen Blick auf dich werfen kann und uns sagen kann, dass wirklich alles in Ordnung ist. Und wir haben somit schon mal die Zeit zu Hause und können zur Not noch mal unsere Fragen stellen.
Das war allerdings keine Bedingung, dass es morgen wirklich nach Hause geht. Sondern nur ein zusätzliches Angebot!
Ich bin schon ein wenig aufgeregt!
Und kann die Nacht auch nur schlecht schlafen.

7. Lebenstag, 10. Mai 2018, Donnerstag (der eigentliche ET):

Heute nun ist es soweit. Ich habe alle meine Sachen gepackt. Und bekomme dann kurz vorm Ende doch noch mal eine Zimmernachbarin. Aber nur für ein paar Stunden. Denn wir dürfen ja nacher nach Hause gehen. Ich habe zwar immer noch leise Zweifel im Hinterkopf (schließlich möchte ich mich auf nichts versteifen und dann kommt doch etwas dazwischen).
Und heute bin ich sogar mal die 1. beim Frühstücken, da der kleine Mann sich bisher (7.30) noch nicht gemeldet hat. Das kam die ganzen Tage nie vor, da war ich die letzte beim Frühstück. Da hatte der junge Mann immer so gegen um 7 schon Hunger.
Heute ist alles ein wenig anders.
Mein Mann ist eigentlich für halb zehn mit uns verabredet. Ich möchte gegen um 9 schon mal hochschauen, da der kleine seit um 5 nichts mehr bekommen hat. Die gleiche Idee hat auch mein Mann und kommt uns schon etwas eher überraschen :) Er war ungefähr genauso aufgeregt und gespannt.
Und als wir gerade hochgehen wollen, kommt im Schwesternzimmer auch der Anruf, dass nun endlich jemand Hunger hat. Welch ein Timing!
Vor lauter Aufregung vergesse ich völlig, dich zu wiegen. Daher haben wir heute kein Gewicht von dir.
Aber wir dürfen nun wirklich nach Hause gehen! Yeah!
Gegen 10.30 machen wir uns endlich auf den Weg! Wir fahren NACH HAUSE!
Was für ein komisches Gefühl. Mein Mann und ich würden uns am liebsten die ganze Zeit kneifen. So wenig können wir es anfangs fassen. Alles ist komisch, seltsam und so neu. Aber wunderwunderschön!
Du musst hier auch erst einmal ankommen.

Daher wollen wir am Nachmittag auch nur eine kleine Runde drehen. Meine Eltern sollen überrascht werden. Sie denken, wir kommen erst am Sonntag nach Hause. Wir haben sie in dem Glauben gelassen ;) Schließlich wollten wir sie wirklich überraschen. Und was sie für Gesichter machen. Damit hatten sie wirklich nicht gerechnet, als wir vor ihrer Tür stehen. Nur rein gehen wollen wir nicht. Wir möchten dich nicht zu sehr verwirren.

Den Rest des Tages sind wir verliebt und versuchen, hier zu Hause anzukommen.

8. Lebenstag, 11. Mai 2018, Freitag:

Wir haben recht gut geschlafen. Ich hatte ja etwas Angst, dass ich dich nicht hören würde oder zu spät wach werde. Aber diese Angst ist unbegründet. Du schläfst neben mir in deiner Wiege. Und alles ist gut. Wir stillen auch in der Nacht im Sitzen. Im Liegen traue ich mich noch nicht zu. Gegen halb zwei meldest du dich das 1. Mal.

Die Windeln in Größe 1 sind dir noch viel zu groß. Der gute Internet-Händler mit dem "A" könnte die Größe 0 erst am Montag liefern. Daher probiert dein Papawelche im Laden zu kaufen. Ganz schwieriges Thema. In der Apotheke bekommt er dann aber eine Packung zugesagt. Die kommen aber erst mit der Lieferung am Nachmittag. Genauso ist es auch mit Stillhütchen. Denn leider habe ich zwar welche, aber die sind doch recht groß.

Am Nachmittag kommt noch deine Oma vorbei. Sie möchte dich nun auch endlich mal kennenlernen. Und da sie nicht mehr erkältet ist, kann sie dich zumindest aus der Nähe betrachten :)
Der Lieferant in der Apotheke stand leider im Stau, so dass wir immer noch keine kleinen Windeln haben. Die werden wir uns dann morgen abholen müssen.

Am Abend kommt auch noch unsere Nachsorge-Hebamme vorbei. Sie hatte gestern Nachdienst und kann somit erst am Abend kommen. Aber kein Problem. Wir zeigen uns von unserer besten Seite und können auch gleich noch etwas Stillen. Ich versuche es ohne Stillhütchen. Leider will uns das nicht gut gelingen.

Das war deine 1. Lebenswoche, mein kleiner Maikater!

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